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Shame (UK 2011)

Shame (DE 2011)


Genre      Drama
Regie    Steve McQueen ... 
Buch    Abi Morgan ... 
Steve McQueen ... 
Darsteller    Michael Fassbender ... Brandon
Carey Mulligan ... Sissy
James Badge Dale ... David Dibelius
Hannah Ware ... Samantha
[noch 7 weitere Einträge]
 
Agent Muckl
 
Wertungen98
Durchschnitt
7.14 
     Meine Wertung
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DVD-Erscheinungstermin:
13.09.2012

Start in den deutschen Kinos:
01.03.2012



4 Meinungen   [Ihre Meinung zu diesem Film]

KeyzerSoze
18.04.2013 10:51 Uhr / Wertung: 8 - Letzte Änderung: 18.04.2013 um 10:51
Die Kontroverse um Shame ist im Grunde trotz einiger expliziter Szenen nicht wirklich nachvollziehbar. Steve McQueen schuf ein hervorragend bebilderdes Drama, das sich viel Zeit für seine Figuren nimmt und diese glaubwürdig ausarbeitet. Dass weniger manchmal mehr ist, beweist er auch indem er das Seelenleben seiner Charaktere oftmals durch Schweigen und einzig und alleine der Mimik der Darsteller offenbart. Diese spielen durch die Bank groß auf und auch wenn das Ganze ein wenig arg vorhersehbar ist, stört das im Grunde zu keinem Zeitpunkt. Shame ist ein glaubwürdiges Drama mit hervorragenden Darstellern und praktisch der ernste Gegenentwurf zu Joseph-Gorden Levitts Regiedebüt Don Jon's Addiction.
Colonel
11.03.2012 10:15 Uhr / Wertung: 9
Michael Fassbender, Steve McQueen. Diese beiden Namen sollten in mindestens ebenso großen Lettern auf dem Filmplakat prangen, wie der Filmtitel selbst. Getragen wird der Film natürlich vor allem von dem genial aufspielenden Michael Fassbender, der hier unglaublich präsent, glaubhaft und einnehmend spielt. Zu keiner Sekunde zweifelt man an seiner Charakterdarstellung des gierigen Raubtiers, das sich durch die amerikanische Großstadt bewegt, immer auf der Suche nach dem schnellen Sex. Das ist Wahnsinn, das ist intensiv, das ist magisch! Auch Carey Mulligan gibt neben Fassbender eine sehr gute Figur ab und schlußendlich macht McQueen mit einer fabelhaften Inszenierung, bei der fast jede Einstellung sitzt und der Score einem teilweise Gänsehaut eintreibt, den Sack zu und beschert dem mutigen Zuschauer, der sich auf diesen etwas ungewöhnlichen Plot einlässt, einen fantastisch guten Kinoabend. DAS ist Kino!
bienetvous
25.02.2012 16:33 Uhr - Letzte Änderung: 25.02.2012 um 16:39
Kurz vorab das Setting: Brandon, lebt alleine in New York. Er hält sich fern von emotionalen Bindungen, scheut echte Intimität oder auch nur Nähe und hat sein Leben so eingerichtet, dass er seine Sexsucht ausleben kann, ohne dass sein Berufsleben davon größere Beeinträchtigungen erfährt. Er reisst frauen in der U-Bahn auf, er nutzt Escorts, er konsumiert Porno en masse, er masturbiert morgens im Bad, zwischendurch auf der Arbeit, abends am Rechner. Als seine Schwester, eine Sängerin, bei ihm einzieht, weil sie einen Gig in einem Club in der Stadt hat, gerät Brandons fein eingeschliffenes System der zwanghaften Sexualität aus der Balance.

Wie Caenalor bereits erzählte, ist der Film nicht mit einem besonders dichten Plot gesegnet: was passiert, wir langsam erzählt, braucht oft auch Zeit, um sich selbst zu erzählen (etwa die bereits erwähnten Nicht-Dialoge). Ich persönlich empfand lediglich die Gesangsszene im Club als tatsächlich zu lang. An anderer Stelle empfand ich die Länge der Szenen zum Teil als eher hilfreich, um das richtige Gefühl zu vermitteln.

***Moeglicherweise Spoileralarm ***
Wie bereits von Caenalor erwähnt, ist die Interaktion der Geschwister von besonderer Intensität: schnell wird klar, dass in beider Vergangenheit etwas geschehen sein muss, dass beide beschädigt hat. Wo Brandon sexsüchtig und auf der Flucht vor jeder Form von Nähe ist, klammert Sissy sich an alles, was Liebe versprechen könnte und fordert auch von Brandon Nähe ein – ein verzweifeltes Bild des Klammerns und Wegstossens, das zur Eskalation führen muss.
***Ende Spoileralarm***

Mich persönlich hat das Spiel Fassbenders fast umgehauen: Der Charakter des Brandon ist weiss Gott nicht sonderlich sympathisch angelegt. Aber Fassbender schafft es, dass ich mit-leide, dass ich meine, die Traurigkeit, die Verzweiflung, die Getriebenheit, die Einsamkeit, das innere Gefängnis mit den Händen greifen zu können. Ganz großen Respekt vor dieser Leistung.
McQueen's Regie tut das ihrige dazu: In kühlen, oft düsteren , aber beklemmend schönen Bildern begleitet er seinen Protagonisten durch eine Stadt, in der die Männer, ganz gleich ob sie verheiratet sind oder nicht, ständig nur an Sex denken und in der Sex immer verfügbar ist, aber für getriebene Jäger wie Brandon niemals befriedigend sein können.
Mein Fazit: Gewiss kein perfekter Film, und schon gar kein Wohlfühlkino, aber für mich hat er sehr gut funktioniert.

Caenalor
24.02.2012 23:10 Uhr / Wertung: 7
Steve McQueens (nein, nicht der, der andere) explizites Charakterdrama über einen sexsüchtigen New Yorker und dessen kaputte Schwester.

Die sehr non-narrative Struktur des Films, der großenteils einfach Szenen aus dem Leben der Hauptfigur aneinanderreiht, hat durchaus ihren Reiz. Leider aber sind diese Szenen oft viel zu lang geraten, und es wird sich auch zu sehr auf die Sexualität konzentriert. Abseits von ihr bleibt der Charakter eine reine Schablone. Gut, das mag so gewollt sein, erhöht die Intensität des Films aber nicht gerade.

Großartig ist dagegen die Interaktion der beiden Geschwister, ihre Dialoge, ihre Nicht-Dialoge. Und Fassbenders Darstellerleistung muss natürlich erwähnt werden, er projiziert eine ungeheure krankhafte Energie auf die Leinwand.

Insgesamt ein Film mit interessanten Aspekten und formalen wie darstellerischen Stärken, der es mir von der Umsetzung aber nicht so richtig angetan hat. 7 Punkte.

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