Justified (TV series) (US 2010)

Trotz meiner Abneigung gegenüber Timothy Olyphant, muss ich ihm doch eines zugutehalten: Er hat ein unglaublich gutes Gespür für seine Rollenauswahl im Serienbereich. Sei es nun die hervorragende Westernserie Deadwood, das kongeniale Damages – Im Netz der Macht oder seine neuste Serie: Justified. Lose auf einem Roman von Elmore Leonard basierend, scheint die Geschichte zunächst den üblichen Klischees zu folgen: Ein schießwütiger US Marshal wird nach einem Toten zu viel in der Akte in seine Heimat Kentucky versetzt und trifft sich dort mit ehemaligen Bekannten zum spielen. Auch wenn die Serie zur Etablierung der Figuren zunächst auf One-Shot-Episoden setzt, fallen diese zum Wohle des großen Ganzen im Verlaufe der ersten Staffel komplett in den Hintergrund. Was die Serie vom Einheitsbrei abhebt, sind in erster Linie ihre Figuren bzw. ihr Verhalten untereinander. Diese könnten, egal ob nun Freund oder Feind, kameradschaftlicher kaum miteinander umgehen, was letzten Endes für eine ungewöhnliche, im Grunde fast schon einmalige Konstellation der Charaktere sorgt. Das Darstellerensemble erweist sich als Glücksgriff: Besonders zu gefallen wissen Olyphants Gegenspieler (gespielt von The Shield Veteran Walton Goggins), Raymond J. Barry als Vater der Hauptfigur, sowie die furios aufspielende und bislang gänzlich unbekannte Joelle Carter. Schon in den ersten 13 Episoden der ersten Staffel erweist sich Justified als überaus gelungene Serie... hooked.

Timothy Olyphant hat bei mir seit "Deadwood" eh einen Stein im Brett. Und dass er hier wieder als "Sheriff" auftaucht, schadet auch nicht. Die Story selbst ist anfangs simpel, schießwütiger Marshall wird nach Kentucky versetzt, wo er aufgewachsen ist. Da gibt es Probleme mit ehemaligen Bekannten. Aber die Mischung aus moderner Kleinstadt und Wild West funktioniert tadellos und trägt problemlos über die 12 Folgen der ersten Staffel. Es bleibt nur eine Frage: Wo ist in den letzten Folgen der Hut geblieben?