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The Thin Red Line (US 1998)

Der schmale Grat (DE 1999)


Genre      War / Drama
Regie    Terrence Malick ... 
Buch    James Jones ... Literarische Vorlage
Terrence Malick ... Drehbuch
Produktion    Grant Hill ... 
John Roberdeau ... 
Robert Michael Geisler ... 
Darsteller    Sean Penn ... Sergeant Welsh
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Agent wonderwalt
 
Wertungen320
Durchschnitt
7.07 
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15 Meinungen   [Ihre Meinung zu diesem Film]

Master Thomers
06.03.2010 17:51 Uhr / Wertung: 9
1998 war das Jahr der gegensätzlichen Kriegfilme zweier gelobter Regisseure. Zum einen Steven Spielberg, dessen dramatisch inszenierter Kriegsepos Saving Private Ryan - eine Huldigung an amerikanische Soldaten - mittlerweile weitgehend als Meilenstein der Geschichte und Publikumsliebling gehandelt wird. Auf der anderen Seite Terrence Malick, dessen The Thin Red Line für viele wohl schwerer zugänglich sein mag, durch seinen feinfühligen Erzählstil und durch die Darstellung der Natur als Kontrastmittel zum Krieg. Obwohl beide Filme ihre Gemeinsamkeiten haben - wie hervorragende Kameraführungen und Inszenierungen - so könnten sich die finalen Eindrücke der beiden Werke jedoch kaum deutlicher unterscheiden.

1942 findet sich eine amerikanische Schützenkompanie auf einer Südsee-Insel nördlich von Australien wieder, wo sie versucht die feindliche Besetzung zu brechen. In der Kompanie sind Soldaten, die nicht wissen warum sie diesen Krieg führen und ihn seelisch nur überstehen, indem sie sich an Erinnerungen, Sehnsüchte und Träume klammern, die sie daran erinnern, dass die Welt, in der sie leben, ein Ort des Friedens und der Harmonie sein könnte.

Was Malick hier an die Leinwand gezaubert hat, sucht Seinesgleichen. Die Bilder sind phänomenal, die Darsteller überzeugen allesamt, der erdrückende Score von Hans Zimmer zählt zu den besten, die ich kenne und der Erzählstil trifft ebenfalls meinen Geschmack, wie es kein anderer - mir bekannter - Genrevertreter tut. The Thin Red Line nimmt sich Zeit und bietet einen anschaulichen Einblick in die Psyche der Soldaten, die bemerken, dass der Sieg an erster Stelle steht und ihr Überleben in den Schatten stellt. Wunderschön, wie sich der Film weitgehend ohne große Dialoge ausdrückt, nur vereinzelt übernimmt der Einsatz von Voice-overs die Aufgabe des Ausdrucks des psychischen Zustandes der Figuren, doch meistens lässt Malick die Bilder für sich sprechen.
Einzig das Gefühl, dass im Film nicht alles gesagt wurde, was man geplant hatte, stört meine Euphorie ein wenig. Mir ist bereits vor der Sichtung bewusst gewesen, dass der Original-Cut 3½ Stunden länger gewesen wäre, und vereinzelt fällt das im Film auch auf. Besonders Adrien Brodys Charakter wirkt in der Kinofassung extrem unfertig, so nimmt ihn die Kamera häufig sehr direkt ins Bild, stellt ihn so in einigen Szenen temporär in den Mittelpunkt, und trotzdem bleibt er dramaturgisch gesehen eine recht unwichtige Figur. Ähnliches gilt für John C. Reillys Figur, wenn auch nicht so drastisch. Allerdings hemmt diese Tatsache meine Begeisterung für The Thin Red Line kaum und lässt mich lediglich auf ein Release des Director's Cut hoffen.

9 von 10
KeyzerSoze
13.02.2010 11:59 Uhr / Wertung: 9
Mein Auftakt der diesjährigen Berlinale und im Kino hat mich der Film erneut umgehauen. Die Bilder die Malick hier schuf sind einfach nur atemberaubend, die Kameraführung gehört mit zu dem Besten was ich bisher kenne und die Herangehensweise ist einfach nur großartig. Malick zeigt einen Ausschnitt des Krieges und hauptsächlich auch was in den Köpfen der jeweiligen Charaktere vorgeht. Das Ganze vor einer traumhaften Kulisse, einem überwältigenden Score von Hans Zimmer und vielen Magic Moments. Ganz großes Kino.

Eine nette Anekdote von Wim Wenders vor dem Film war auch, dass George Clooney und John Travolta in diesem Film eigentlich größere Rolle hatten und während den gesamten Dreharbeiten vor Ort waren. Noch schlimmer hat es bekannnte Namen wie Gary Oldman, Mickey Rourke, Viggo Mortensen, Billy Bob Thornton, Martin Sheen oder Jason Patric getroffen, die ebenfalls größere Rollen hatten, die komplette Drehzeit am Set waren und am Ende komplett aus dem Film geschnitten wurden.
DerHannig
24.05.2009 16:39 Uhr / Wertung: 10
Für mich ist er tatsächlich ein Meisterwerk. Wenn ich etwas an "Anti"-Kriegsfilmen nicht mag dann ist es verklärender Patriotismus á la Soldat James Ryan oder übermäßiges Niedergemetzel á la Hamburger Hill. Ein Film der sich kritisch mit dem Krieg und seinen Protagonisten - oder Statisten! - auseinandersetzt, sollte doch bitteschön etwas mehr zu bieten haben als stumpfes Bum Bum in dem Reihenwiese Soldaten in bester Actionmanier niedergemäht werden. Mag sein dass "Der Schmale Grat" etwas auf die ökologische Tränendrüse drückt, was man von Terrence Malick auch schon gewohnt ist, aber ist es nicht auch ein tief sitzendes Verlangen im Menschen ein zeitloses Paradies zu finden in dem man vor dem Evolutionskampf befreit ist? Und die Hoffnung dass es irgendwo in der Natur, die doch eigentlich wirklich in unzähligen Formen uns ihre Schönheit präsentiert, ein friedliches Miteinander gibt das ohne Machtkämpfe existieren kann? Ein Krieg zerstört nicht nur Leben und Fleisch, er zerstört auch den Glauben an einen Ort der Harmonie, der vielleicht noch so winzig und abgelegen ist. In Malicks Filmen werden die Menschen nicht nur miteinander konfrontiert, sondern eben auch mit der Natur, die mehr ist als nur schöne Kulisse. Der Mensch hat es geschafft sich aus ihr zu erheben, doch die Distanz die er gewinnt ist in der Zerissenheit zu ihr umso schmerzvoller. Also mich hat der Film sehr beeindruckt, ich könnte mich schlicht darin verlieren.
RimShot
24.05.2009 12:56 Uhr
Hatte von diesem "Meisterwerk" auch mehr erwartet. Im Grunde geht man schonmal mit den völlig Falschen Vorstellungen an den Film ran, denn was man kriegt ist nicht das typische (Anti-)Kriegsfilmszenario, nein! Hier scheint es sich eher um eine Ode an das Leben zu handeln. Eventuell hätte dieser Film die Bezeichnung ANTI-Kriegsfilm sogar mal verdient. Allerdings hat diese ganze Erzählweise, so poetisch sie auch klingen mag, ein ziemlich großes Problem: Langeweile! Denn genau dafür sorgt sie und nach den ersten 30 Minuten wurde mir klar, das sich das Ganze wohl nicht mehr ändern wird. Trotzdem, ich habe durchgehalten und habe mir den Film bis zum Ende angesehen. Zwar hat er durchaus positive Aspekte aber die Negativen obsiegen BEI WEITEM.

Für mich war es eine Enttäuschung, und das auf der DVD noch mit so manchem Schauspieler geworben wurde, der vielleicht 30 Sekunden im Film vorkam, empfand ich auch ein wenig als Verarsche.
El Camel
01.09.2007 11:40 Uhr
4 Punkte für das nette Bumm-Bumm, der Rest ist wie schon mehrfach bemerkt nervend langweilig.
Colonel
04.01.2007 21:11 Uhr / Wertung: 6
Dem kann ich mich nur anschließen. Möchtegern Philosophie die einfach nervt und lächerlich ist. Vielleicht kommt das ja im o-Ton besser rüber. Ich habe wegen der positiven Kommentare zum Film immer auf den Knall gewartet der alles besser werden lässt aber der Film schleppt sic dahin, die Entwicklungen der Charaktere sind nicht signifikant genug rübergebracht. Vielleicht muss man ihn deshalb öfter schauen, damit es sich besser einprägt.
mountie
04.01.2007 15:26 Uhr
Tja, schätze dann gehöre ich zu ersterer Gruppe. Denn ich empfand den Film doch als stellenweise extrem langweilig und pseudo-philosophisch. Außerdem hat er zum Ende hin seinen Höhepunkt (mit der Erstürmung des Hügels) definitiv überschritten, und man fragt sich wieso der Film immer noch 30-45 Minuten lang weitergeht. Tolle Darsteller hin oder her, muß es nicht immer der übliche Krach-Bumm-Kriegsfilm sein, aber diese Gedichtbandfassung in olivgrün ließ am Ende bei mir doch nur das gepflegte Gefühl der Langeweile zurück.
ric-dee
26.02.2006 13:34 Uhr
Auf diejenigen von uns, die den Film bereits gesehen haben, trifft meist eine von zwei Reaktionen zu: Entweder wurden sie von gähnender Langeweile befallen und ein großes Fragezeichen machte sich breit, wie man denn so lange über Männer, die im Gras umher robben, einen Film drehen könne oder aber sie wurden von etwas gefangen genommen, was sich so mancher nicht sofort erklären konnte, aber was sich nicht völlig vertreiben ließ! Sei es die meditative Inszenierung, die wunderschönen Naturaufnahmen, die inneren Monologe, der traumhafte Score oder die philosophische Note - irgendetwas war der Köder und je öfter man sich den Film ansah, desto mehr verschmolzen alle Faktoren zu einem einzigartigen Erlebnis.

Ich selbst zähle mich zur zweiten „Sorte“ und kann nicht behaupten, dass mich „The Thin Red Line“ sofort beim erstmaligen Sehen umgehauen hätte. Vielleicht war ich damals auch etwas zu jung, als dass ich dieses so viel größere Werk gleich beim ersten Mal auch nur ansatzweise erfassen konnte, aber ich denke, auch dem reiferen Betrachter – zumindest dem Großteil - genügt eine einmalige Sichtung des Films lange nicht, um darüber ausreichend reflektieren zu können. Jedenfalls verschwand der Film danach lange aus meinem Kopf und erst, als er wieder im Fernsehen kam, fühlte ich mich wieder zu ihm hingezogen. Ich konnte zwar nicht auf Anhieb sagen, was genau mich reizte ihn wiederanzusehen, denn leichte Kost ist er nun wirklich nicht, aber da war was und langsam zeichneten sich die oben genannten Faktoren in meinem Kopf ab. Seit dem stieg dieses Kunstwerk immer weiter in meiner Gunst bis es schließlich die Spitze erklomm, von wo es wahscheinlich nur sehr schwer jemals wieder vertrieben werden kann.
McWaldmann
26.10.2005 09:51 Uhr
Ich hab mir den Film eigentlich nur wegen der Besetzung angeguckt. Was müssen allein die Gagen gekostet haben. Ansonsten stehe ich nicht auf Kriegsfilme und somit konnte ich mich auch für diesen nicht begeistern, obwohl er mit Sicherheit was Besonderes ist.
DonVito
15.11.2004 13:41 Uhr
Das war überhaupt nichts. Krieg ist weder eine Bibelstunde noch ein rezitationsfähiges Ereignis. Krieg ist das Ende der Menschlichkeit. Warum hätte man es nicht bei diesem einen Satz beruhen lassen können? Was sollen die unzähligen weiteren Off- Kommentare, die gerade zum Ende hin unpassend und störend werden. Der Film sieht schön aus und ist relativ imposant gemacht, auch wenn ich mir mehr gewünscht hätte, dass die Absurdität des Mordens an einem solch schönen Ort dargestellt wird...
Die Darsteller sind allesamt ok bis sehr gut, daran gibt es nichts zu mäkeln, einzig das Drehbuch und diese langatmigen Durststrecken die immer wieder auftauchten, störten mich gewaltig.
7 Punkte, mit Tendenz nach unten.
Gamecat
24.03.2004 22:12 Uhr
Ok. Wow! Das Buch werd ich mir mal besorgen... :) "Wenn man bedenkt, daß er morgen um diese Zeit sehr wohl tot sein könnte, ist die Tatsache, daß er heute mutig war oder nicht, völlig ohne Belang -- völlig sinnlos. Wenn man bedenkt, daß er morgen tot sein könnte, ist alles belanglos. Das Leben ist belanglos. Ob er sich einen Baum angeschaut hat oder nicht ist belanglos. Es spielt überhaupt keine Rolle. Es ist für den Baum belanglos, es ist für jeden in seiner Einheit belanglos, und es ist für jeden in der ganzen Welt belanglos. Wen kümmerte es? Es ist nicht nur für ihn belanglos; und wenn er tot wäre, wenn er zu existieren aufhörte, wäre es auch für ihn belanglos. Noch wichtiger ist, daß es nicht nur belanglos wäre -- es wäre die ganze Zeit belanglos gewesen." > Insel der Verdammten > von James Jones > ISBN: 3596141885
Gamecat
24.03.2004 22:08 Uhr
Ich hab mich im Kino richtig aufgeregt. Nach einer Stunde war zu befürchten, dass es so weiter geht UND nach zwei Stunden war klar, dass es bis zum Ende so bleiben wird... Dschungel... Rezitation... Dschungel... Rezitation... Dschungel... Rezitation... Dschungel... Peng... Dschungel... Bummm... Dschungel... Rezitation... Dschungel... blablabla... =8| In Überlänge. Ich war richtig sauer. * Rückblickend scheint es mir, dass dieser Film in Wirklichkeit seiner Zeit vorraus war und die Produzenten eigentlich ein "Hörbuch" produziert hatten. Was zu dieser Zeit leider niemanden wirklich interessierte und was sie also leider auch nicht verkaufen konnten. Was macht man da in Hollywood? Man dreht ein paar ruhige und entspannend wirkende Dschungel-Szenen, schneidet ein wenig jugenfreie Action rein - vielleicht auch den ein oder anderen kleinen Aufreger - und verkauft das als Kinofilm. Bah. * Ich will mal das Buch lesen: "Insel der Verdammten", vielleicht wirkt der Film danach ganz anders. 8)
lurchi
04.12.2001 15:41 Uhr
Schöne Naturaufnahmen, interessanter Blickwinkel, ergreifendes Drehbuch, tolle Bilder und eine ruhig Erzählweise. Aufwühlender und sehr guter Kriegsfilm.
Christian
12.07.2001 09:35 Uhr
Stimmt, manchmal richtig langatmig und auch -weilig. Aber der Ansatz ist mal ein neuer - und wenn man mal drinsteckt auch richtig gut.
Masterlu
19.03.2001 11:07 Uhr
Ruhiger und stellenweise langatmiger Film. Schenkt einem (filmisch) wenig beachtetem Kriegsthema Aufmerksamkeit und thematisiert dies auf eine philosophische Art und Weise.

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