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Heiter bis wolkig (DE 2012)


Genre      Drama
Regie    Marco Petry ... 
Darsteller    Max Riemelt ... Tim
Anna Fischer ... Marie
Jessica Schwarz ... Edda
Dieter Tappert ... Paul
 
Agent Joey 4ever
 
Wertungen146
Durchschnitt
7.24 
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DVD-Erscheinungstermin:
14.03.2013

Start in den deutschen Kinos:
06.09.2012



2 Meinungen   [Ihre Meinung zu diesem Film]

KeyzerSoze
17.09.2012 09:44 Uhr / Wertung: 8 - Letzte Änderung: 17.09.2012 um 09:45
Nach der enttäuschenden Schule-Reihe, zeigt sich Regisseur Marco Petry nun von einer ganz anderen Seite. Seine lebensbejahende Dramödie Heiter bis Wolkig funktioniert sowohl in den amüsanten, als auch den ernsteren Momenten. Der Hauptgrund hierfür sind, neben des gelungenen Drehbuchs, vor allen Dingen die sympathischen Figuren, die von ihrem spielfreudigen Ensemble hervorragend wiedergegeben werden. Besonders Anna Fischer zeigt einmal mehr, dass sie zu Deutschlands besten Jungdarstellern zählt; leider sieht man sie nur selten auf der großen Leinwand. Sicherlich muss sich der Film im letzten Drittel ein paar kleine Schwächen zugestehen, verzichtet er doch leider nicht auf die üblichen Genrekonventionen und geht somit letzten Endes die üblichen Wege. Dennoch ein sehenswertes Werk, das im Kino bislang zu Unrecht ein trostloses Dasein fristet.
bienetvous
28.08.2012 17:11 Uhr - Letzte Änderung: 28.08.2012 um 17:12
Bei deutschen Komödien bin ich meist extra-kritisch. Zu oft wurde man enttäuscht. Zu oft wagen die Macher nichts und kommen deshalb über doof oder langweilig nicht hinaus.

Heiter bis wolkig hat mich deshalb positiv überrascht. Nicht dass es sich hier um den Film des Jahres handeln würde (auf den warte ich tapfer weiter). Aber was sich zunächst wie jede zweite deutsche Schwerenöterkomödie anlässt und in "noch eine Til-Schweigereske-jemand-muss-bald-sterben"-Routine hätte verfallen können, zeigte sich erfreulicherweise von Minute zu Minute als "besser als das meiste".

Zur Story: Tim und sein Kumpel ziehen los, um mit einer wirklich unangenehm bescheuerten Masche Frauen aufzureissen (hier denkt man noch "oh je! oh je, schon wieder DIE art von Komödie"). Die Masche geht so: Der eine behauptet vom anderen, dass dieser Krebs habe und sein letzter Wunsch es sei, noch einmal Sex zu haben. Mit dieser Masche lernt Tim die einfühlsame Marie kennen. Und schon kurz darauf deren sterbenskranke, mit dem Leben wie mit dem Tod hadernde Schwester Edda. Es entsteht ein Beziehungsdreieck ganz eigener Art.

Max Riemelt, Anna Fischer und Jessica Schwarz balancieren die Geschichte ganz spielend und glaubwürdig. Sie erlauben ihren Figuren, Tiefe zu entwickeln - weit weg von der unsagbar blöden Eindimensionalität wie wir sie aus Abziehbildchenkomödien à la Sönke Wortmanns "Das Hochzeitsvideo" kennen. Und so entwickelt sich eine Tragikomödie, in der es ums sterben geht, aber auch darum, den Mut zum Leben zu finden, darum Verantwortung zu übernehmen, für andere, aber auch für sich selbst. "Heiter bis wolkig" erlaubt sich den Luxus, dass seine Figuren eine Entwicklung durchmachen dürfen, dass sie Fehler machen und bereuen dürfen, dass sie ihre Sicht der Dinge ändern und an sich und an anderen wachsen dürfen. Dass sie agieren und reagieren, nicht wie Rollen, sondern wie Personen - und das erlaubt es dem Zuschauer, mit den Figuren mitzufühlen. Weil sich der Film weder vor Albernheit noch vor Pathos fürchtet, entstehen gelegentlich wirklich anrührende Momente und stellen sich an die Seite von schreiend komischen Situationen.

tl;dr: Positive Überraschung mit teilweise sehr anrührenden und unterhaltsamen Momenten.

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