We're the Millers (US 2013)

Wir Sind Die Millers - Fast schon kein Geheimtipp mehr ist die Komödie um die Fakefamily auf großer Drogenbeschaffungsfahrt von Mexiko nach Amerika, denn am Boxoffice räumte sie doch im dreistelligen Millionenbetrag ab. Aber halten die Vorschusslorbeeren, was sie versprechen? Kurz und knapp: Nein. Wir sind die Millers ist leider sehr platt. Viele Witze sind einfach flach und sorgen für wenig Einsatz der mimischen Muskulatur. Hin und wieder landen sie natürlich einen Treffer, aber was diesen Film nun aus der Menge der abertausend Komödien hervorheben soll, dass bleibt ein Geheimnis. Man bekommt also die Durchschnittsware schlechthin präsentiert und ganz ehrlich gesagt ist Jennifer Aniston die wohl unpassenste Striperin, die man sich vorstellen kann. Diese Rolle nimmt man ihr auch mit höchster Selbstironie nicht ab.
Fazit: Wir sind die Millers. Gesehen, gelacht, vergessen. Wer sind sie nochmal? Die Millers? Nie gehört.

Der Trailer versprach einen wunderbaren Film und auch Regisseur Rawson Marshall Thurber hat mit Voll auf die Nüsse auch schon eine kleine Spaßgranate inszeniert. So weit, so gut, denn über weite Strecken kann der Film diese Erwartungen durchaus bestätigen. Der Humor stimmt, jedoch wurden leider der Großteil der Gags schon in den Trailer verrammscht und ab und an werden leider die Grenzen des guten Geschmacks überschritten und strapazieren eher die Nerven. Dennoch wird man in dem überlangen Film durchaus unterhalten, nicht zuletzt dank den sympathischen Figuren und dem spielfreudigen Cast.

We're the Millers ist ein gutes Beispiel für eine gelungene Komödie. Gerade wenn man eine längere Strecke mit mittelmäßigen bis einschläfernd langweiligen Komödien hinter sich hat, ist man für solche Filme dankbar! Das besondere Plus dieses Films liegt in der tollen Idee, schräge Charaktere, die sich alle so ziemlich von Grund auf unterscheiden, in eine Fake-Familie zusammen zu würfeln. Besonders ragen hier Jason Sudeikis und Will Poulter als falsches Vater/Sohn Gespann heraus, aber auch Jenifer Anniston kann immer noch was bewegen. Zwar geht der Humor an manchen Stellen etwas tiefer, aber nie zu weit unter die Gürtellinie, so dass es zu penetrant oder albern wirken könnte. Zeitgemäßer Humor der sitzt und Spaß macht. Die Millers dürfen wieder kommen!

Ein Film ist dann gut, wenn er hält, was er verspricht, und dies mit einer gewissen Ungekünsteltheit. Dies ist in 'Wir sind die Millers' gut gelungen. Die storyline bewegt sich zwischen Situationskomik, unerwarteten Wendungen und Normalität - die optimale Mischung für eine Komödie. Manchmal geht der Witz unter die Gürtellinie - dies aber sehr einfallsreich und keinesfalls vulgär. Es werden Klischees bemüht, aber sie werden so überzogen, dass es eben ironisch oder witzig wirkt (bspw.: Gangster sehen nun mal hässlich aus, etc.). Der besondere Witz besteht oft darin, dass die Millers nach aussen eine Durchschnittspiesserfamilie mimen, aber eigentlich aus völlig unkonventionellen Personen zusammengewürfelt sind, die sich (zumindest anfangs) nichts zu sagen haben. Habe viel gelacht und mich köstlich amüsiert. Eine handwerklich gut gemachte Komödie, mit Popcorn oder einem Bierchen zu geniessen, die ihr Eintrittsgelt wirklich wert ist. Entspannt.